Mietshäuser Syndikat
F13 Turley GmbH im Mietshäuser Syndikat
Wir sind ein aktiver Teil des Mietshäuser Syndikat (siehe auch Finanzierung). Vor Ort organisieren wir uns als selbst verwalteter, eingetragener Hausverein. Das Mietshaus Syndikat und der Hausverein Wohnprojekt 472 bilden zusammen die F13 Turley GmbH, die den Eigentumstitel der Immobilie besitzt. Die Stimmrechte sind im GmbH-Vertrag festgelegt und nicht an die Höhe der Anteile gekoppelt. Durch das Vetorecht des Mietshäuser Syndikats wird juristisch der Fortbestand des gemeinschaftlichen Projektes im Verbund des Syndikats gesichert und ein Hausverkauf verhindert. Die Bewohner_innen haben die Nutzungshoheit und stellen die Geschäftsführung. Somit liegen die wesentlichen alltäglichen Entscheidungs- und Nutzungsrechte bzgl. der Immobilie beim Hausverein.
Miethäuser Syndikat im Delta – Wer ist Das?
Im Rhein-Neckar-Delta sind in den letzten Jahren zahlreiche MHS-Projekte und Projektinitiativen an den Start gegangen und sind miteinander vernetzt. Das älteste bestehende Projekt mit dem Templerhaus in Weinheim. Später mit dem Konversionsprozess Projekte und Initiativen in Mannheim und Heidelberg. Am 26. Oktober 2019 fand ein Tag der offenen Tür auf dem Turley-Areal statt, bei dem sich die bereits existierenden und entstehenden Wohnprojekte präsentierten. Aus diesem Anlass wurde ein gemeinsames Plakat entworfen.
Hier könnt Ihr das Poster herunterladen Download PDF
Das Modell Mietshäuser Syndikat
154 Hausprojekte und 21 Projektinitiativen bilden einen festen Verbund. Das Bindeglied, das diesen Verbund herstellt, heißt Mietshäuser Syndikat. Jedes dieser bestehenden Hausprojekte ist autonom, d. h. rechtlich selbstständig mit einem eigenen Unternehmen, das die Immobilie besitzt. Jedes hat die Rechtsform der GmbH, der „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ und bildet zusammen mit dem Mietshäuser Syndikat die Hausbesitz-GmbH. Und es werden immer mehr. Das Mietshäuser Syndikat ist generell offen für neue, selbstorganisierte Hausprojekte. Die Folge ist, dass der Verbund fröhlich weiter wächst.
Allen gemeinsam ist der kollektive Wunsch nach einem Haus, in dem es sich selbstbestimmt leben lässt, dem nicht irgendwann die Zwangsräumung oder Abrissbirne winkt; mit bezahlbare Wohnraum, der dauerhaft dem spekulativen Immobilienmark entzogen ist. Dieser Wunsch steht am Anfang eines jeden Projekts.
Die Bausteine sind…
…keine Privatisierung, Projekt-Autonomie, Selbstorganisation, Solidarprinzip, GmbH-Struktur mit Hausbesitz-GmbHs
Durch die Beteiligung des Syndikats an den Haus-GmbHs entsteht ein Verbund selbstorganisierter Hausprojekte, die sich der Idee des Solidartransfers von Altprojekt zu Neuprojekt verpflichtet haben. Die generelle Autonomie der Projekte wird lediglich durch ein Vetorecht des Mietshäuser Syndikats gegen Zugriffe auf das Immobilienvermögen eingeschränkt, um eine mögliche Reprivatisierung der Häuser zu blockieren. Das Mietshäuser Syndikat als Bindeglied bildet das stabile organisatorische Rückgrat des Verbundes, in dem sich ein vielfältiges Geflecht von Beziehungen, auch direkt zwischen den Projekten, entwickelt und Kommunikation und Solidartransfer ermöglicht werden. Mehr über das Syndikat nachzulesen ist auf dessen Homepage: www.syndikat.org
Solidarbeitrag und Solidartransfer
Von Beginn an zahlen bereits existierende Syndikatsprojekte in mehrfach modifizierter Form anteilig einen Solidarbeitrag in einen Topf ein, aus dem u.a. das Stammkapital für neue Hausprojekte mit finanziert werden kann. Zudem sollen etablierte Altprojekte als Solidartransfer neue Projektinitiativen beraten und ihr Know-how zur Verfügung sowie Überschüsse zu Gunsten neuer Projektinitiativen transferieren. Umgekehrt kann der Kontakt mit Projektinitiativen und ihrer Dynamik, die indirekte Teilhabe an aktuellen politischen Auseinandersetzungen um ein neues Hausprojekt wieder Bewegung in das stehende Gewässer mancher Altprojekte bringen.
Die Organisation eines solchen Solidarzusammenhangs ist die Idee des Mietshäuser Syndikats. Sie wurde erstmalig 1989 beim Freiburger Grether Projekt formuliert und bei Gründung in Vereinsstatut des Syndikats von 1992 benannt als Ziel, „die Entstehung neuer selbstorganisierter Hausprojekte zu unterstützen und politisch durchzusetzen: Menschenwürdiger Wohnraum, das Dach überm Kopf, für alle.“